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Ausstellung

Die Stationen der Ausstellung im Dom und Museum

Der Dom heute
Der renovierte
 Dom steht in seiner Schönheit am Beginn des Rundganges. Er verweist auf Gott und lädt Menschen ein zum Erleben und Schauen, zum Staunen und zur Andacht. Ein prägendes Merkmal des Domhofes sind fröhliche Kindergartenkinder sowie Schülerinnen und Schüler, die den Dom immer wieder besuchen, erkunden und in ihm Gottesdienst feiern. Sie zeigen „ihren“ Dom innerhalb der Ausstellung aus ihrer Sicht: Der Dom in Kinderaugen.

Auf ein Neues - Grundsteinlegung vor 850 Jahren
Als Bischof Wilmar 1165 den Grundstein für den Dom legen ließ, knüpfte er bewusst an eine lange Tradition an, die bis in das 10. Jh. zurückreicht: König Otto I. hatte im Jahre 948 das Bistum Brandenburg als Ausgangspunkt für die Slawenmission gegründet. Diese Pläne scheiterten zwar im Slawenaufstand von 983, der auch dem Bistum ein jähes Ende bereitete. Doch wurde der Anspruch auf das Bistum nie aufgegeben. Das Ziel blieb die Rückkehr auf die Dominsel, wo der Bischof verbriefte Rechte besaß.
Mit dem Beginn des Dombaues vor 850 Jahren begannen immer mehr Menschen in der Mark den christlichen Glauben anzunehmen. Der christliche Glauben bestimmte zunehmend das geistige, kulturelle und gesellschaftliche Leben.

Der gotische Dom 
Die Gotik ist die kunstgeschichtlich produktivste Zeit in der Geschichte des Doms. Ihr verdankt der Dom seinen gewölbten, lichten Raum, seine repräsentative Fassade oder die beeindruckenden Bildfriese am Portal.

Bischof Joachim von Bredow – alte Schätze neu entdeckt
1507 begraben - 1834 geborgen 2015 präsentiert

Bischof Joachim von Bredow (gest. 1506) hat sich durch zahlreiche Stiftungen ausgezeichnet und Bücher herausgegeben. Er stieß in seinem Bistum wichtige Reformen an. Genauere Kenntnisse über ihn wurden erst spät zu Tage gefördert, als im 19. Jh. das Grab Joachims von Bredow unter Karl Friedrich Schinkel (178-1841) geöffnet und dabei Teile seines Krummstabes und sein Gewand geborgen wurden. Seiten seiner Bücher, insbesondere das von ihm herausgegebene Messbuch, entdeckte man als Akteneinbände und schließlich am Ende des 20. Jahrhunderts sogar in Schuttschichten wieder.

Neue Lehre - neuer Dom
Erst 1540 wurde die evangelische Kirchenordnung im Dom eingeführt und wurde das Domstift evangelisch. Trotz dieser Hinwendung zum lutherischen Bekenntnis feierte man noch hundert Jahre lang Gottesdienst im baulich unveränderten, „alten“ Dom. Erst 1648, am Ende des 30-jährigen Krieges, ließ das Domkapitel den Innenraum umgestalten. Das neue Kirchen- und Gottesdienstverständnis wurde nun auch durch die Neugestaltung des Innenraumes deutlich.

Schinkels Dom und Preußens Kirche
Die Domsanierung des 19. Jh. fiel in eine Zeit, als man das Mittelalter wieder zu schätzen begann und als Teil der nationalen Identität begriff. Karl Friedrich Schinkel leitete dieses Projekt, das statische Sicherungen und eine intensive Dokumentation des Baues einschloss.
Der Dom St. Peter und Paul wurde im 19. Jahrhundert zum „Brandenburger Dom“. Er trägt damit bis heute den Namen der Dynastie und spielte damals im Selbstverständnis des Hauses Brandenburg eine wesentliche Rolle. Der Umbau (1833-1836) geschah unter erheblichem Einfluss der königlichen Familie, die auch wesentliche finanzielle Mittel zur Verfügung stellte. So wurde der Dom zum Mittel   der Selbstinszenierung der preußischen Königsfamilie. Bewusst legte man deshalb die Wiedereinweihung des sanierten Doms auf den Jahrestag der ottonischen Bistumsgründung und stellte König Friedrich Wilhelm III. neben Kaiser Otto den Großen.

Dom im Umbruch - das 20. Jahrhundert
Der Dom und das Domkapitel waren im 20. Jahrhundert aufgrund seiner besonderen Bedeutung außergewöhnlich vielen Umbrüchen unterworfen. Erneut versuchten die jeweils politisch Herrschenden ihn für sich zu vereinnahmen.
Die Sanierung der 1960er Jahre sollte dem Zeitgeist entsprechend die ursprüngliche, mittelalterliche Gestalt wiederherstellen.

Bibliothek in der Bibliothek 
Die mittelalterliche Stiftsbibliothek, eine der ältesten Bibliotheken des Landes, wird an ihren ursprünglichen Standort in der Domklausur zurückgeführt: Vor einigen Jahren ist das Obergeschoss des nördlichen Klausurflügels mit seinen gotischen Malereien als Stiftsbibliothek identifiziert worden. Die Entschlüsselung des Bildprogramms ist von großer kulturhistorischer Bedeutung. Es zeigt das Bildungsideal des 15. Jh.  Freigelegt und konserviert vermitteln die Bilder heute einen Eindruck von der einstigen Pracht der Stiftsbibliothek. Die Bücher stehen heute in Berlin und kehren im Jubiläumsjahr 2015 zum ersten Mal seit über 100 Jahren an ihren ursprünglichen Standort zurück.

Von 1165 bis heute: Der Dombau – Beständiges Problem und immer neue Lösungen 
Da der Dom auf dem Graben der ehemaligen Slawenburg errichtet wurde, war seine Standfestigkeit von Anfang an eingeschränkt. Die gotische Einwölbung trug ebenfalls zu den statischen Problemen bei. Es gab viele Versuche, diese Probleme zu beheben, was aber erst 1996 gelang.