Künstler am Dom 2017: Ingo Mittelstaedt – "KORRIDOR"

Im Rahmen des Projektes „Expeditionen. Künstlerische Erkundungen im Reformationsland Brandenburg“ setzte sich Ingo Mittelstaedt mit der Geschichte des Doms und der Sammlung des Dommuseums auseinander: Museumsstücke, Fundstücke und eigene Fotografien verschmolzen zu spannungsreichen Bildkompositionen, die einen künstlerischen Transitraum, einen „Korridor“, durch den Brandenburger Dom legten.

Ingo Mittelstaedt über seinen künstlerischen Ansatz: „2011 habe ich begonnen, Fotografien in Museen zu bringen. Aus der Stilleben-Fotografie kommend, dachte ich, dass es interessant wäre, mein Atelier zu verlassen und an Orten zu arbeiten, in denen bereits Objekte zu finden sind, anstatt sie im Atelier zu schaffen oder zu inszenieren. (...) Ich habe mich gefragt: Was passiert, wenn ich die Objekte, die ich in einem Museum anschaue, fotografiere? Was passiert, wenn ich meine Aufmerksamkeit nicht auf die Ausstellung selbst, sondern auf die Art ihrer Präsentation richte – auf die Brüche, die Zufallsphänomene oder die Deformationen? Und schließlich: Was passiert, wenn ich diese Fotos dann ohne Kontextinformationen mit anderen Fotos von Objekten und Skulpturen, egal aus welcher Epoche oder aus welchem Museum sie kommen, zeige?“

Gemeinsam mit den Schüler:innen des Evangelischen Domgymnasiums setzte Ingo Mittelstaedt in einer Reihe von Workshops sein Projekt am Dom fort. Im Rahmen der Beschäftigung mit der Ausstellung und dem Künstler erstellten die Schüler:innen ihre eigenen Arbeiten, die in einer Ausstellung präsentiert wurden.

Ingo Mittelstaedt studierte bis 2009 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. In seinen Fotografien inszeniert Mittelstaedt (*1978, Berlin) Objekte und Material aus unterschiedlichsten Themenfeldern und schreibt ihnen dadurch eine neue Bedeutung zu. Dadurch schafft er Bildkompositionen, die sich zwischen Stillleben und Abstraktion verorten und die Grenzen des Mediums Fotografie erkunden und hinterfragen.