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Wiege und Mutterkirche der Mark

Jubiläumsprogramm „Beständig neu“ und noch nicht vollständig

Das Domstift und die Domgemeinde Brandenburg gestalteten für dieses Jubiläum vom 3. Mai bis zum 31. Oktober 2015 ein umfangreiches Festprogramm. Die Geschichte des Doms soll lebendig werden, durch Geschichten von Menschen und Steinen, das Zeigen unserer Schätze und das Eröffnen neuer Einsichten. Dafür sind Führungen angeboten worden, ist eine Jubiläumsausstellung zusammengestellt und eine Festschrift herausgegeben worden. Wir haben zu Gottesdiensten, Andachten und Gebeten eingeladen. Neues denken und neue Wege suchen für ein gutes Miteinander in Kirche, Stadt und Region sind uns wichtig. 850 Jahre Dom sind ein Meilenstein, stehen für Beständigkeit. Die Geschichte Gottes mit den Menschen geht aber weiter. Die Geschichte des Doms als Ort für Gott und Mensch in der Stadt und Region auch: beständig neu ist der Leitgedanke. Wir haben unterschiedliche Referentinnen und Referenten zu Fragen der Geschichte und vor allem für den Dialog zu aktuellen Themen eingeladen. Der Dom hat eine reiche kulturelle Tradition. Deshalb waren Konzerte, Lesungen und Feste wichtiger Bestandteil des Jubiläumsprogramms.

Der Dom – seine Geschichte ist immer verknüpft mit der Geschichte des Landes

Im Jahr 1165 begannen die Bauarbeiten am Dom. Von den Anfängen des Doms zeugt noch ein großer Reichtum romanischer Bauelemente wie die Kapitelle in der Krypta. Prägend war dann die gotische Umbauphase, die den Dom zu einem der frühesten monumentalen Bauten der norddeutschen Backsteingotik machte. Bis ins 16. Jahrhundert und damit bis zum Beginn der Reformation in Brandenburg bestimmten die Prämonstratenser das Leben am Dom. Über Jahrhunderte hinweg blieben zudem die Markgrafen von Brandenburg und Könige von Preußen dem Dom auf das Engste verbunden. Sie statteten ihn mit Kunstwerken aus und ließen ihn immer wieder den Bedürfnissen und dem Geschmack der jeweiligen Zeit entsprechend umbauen.

Als für Wittenberg zuständiges Bistum spielte Brandenburg eine wesentliche Rolle in der Reformationszeit. Die Umgestaltung des Doms im Jahre 1648 ließ die Reformation auch im Kirchenraum selbst deutlich werden. Sie war aber auch durch den großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm beeinflusst, dessen Wappen noch heute an der Westseite des Turmes prangt.

Die einschneidenden Umbauten Karl Friedrich Schinkels fielen in eine Zeit, als man in Preußen das Mittelalter wieder als wichtiges Element der nationalen Identität entdeckte. Konzeptionell wie finanziell beteiligte sich das preußische Herrscherhaus deshalb an den Baumaßnahmen. Auch die umfassenden Sanierungen des 20. Jh. sind vom damaligen Zeitgeist getragen und zielten auf die Wiederherstellung des mittelalterlichen Kirchenraumes.

Im Jahr 2014 wurden erneut umfangreiche Restaurierungsarbeiten am Dom abgeschlossen. Behutsam und insbesondere durch die farbliche Gestaltung des Innenraums wurde die Bauelemente aus Romanik und Gotik wieder neu zur Geltung neu gebracht. Die innere und äußere Ausstrahlung des Domes wird das Jubiläumsjahr prägen.