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Klaus Steglich gestorben

Das Domstift Brandenburg trauert um den langjährigen Betriebsleiter des Domstiftsguts Grabow. Am 17. November 1932 in Dresden geboren, begann Klaus Steglich seine landwirtschaftliche Ausbildung im Kreis Gardelegen in der Altmark. Nach weiteren Stationen auf verschiedenen Gütern und auf den Landwirtschaftlichen Fachschulen in Meißen und Eisenach absolvierte er dort 1955 das Examen als staatlich geprüfter Landwirt. Um seinem kranken Onkel zu helfen, zog er 1955 nach Hameln, kam aber im Frühjahr 1960 als Rückwanderer in die DDR zurück, als seine dort lebende Mutter erkrankte.

 

Am 17. Dezember 1960 bewarb sich Klaus Steglich beim damaligen Kurator des Domstifts Dr. Kurt Grünbaum um eine Anstellung als Landwirt. Er wurde zum 1. März 1961 als Zweiter Beamter für das Gut Grabow eingestellt und neun Jahre später zu dessen Betriebsleiter ernannt. Das blieb er bis zum Eintritt in den Ruhestand. Der Betriebsleiter des Domstiftsguts Mötzow, Hans Müller, hat in einem Beitrag zur Festschrift „850 Jahre Domkapitel Brandenburg“, 2011, S. 123 ff, dargestellt, mit welchen außerordentlichen Schwierigkeiten kirchliche Grundstückseigentümer in der Zeit der DDR zu kämpfen hatten. Klaus Steglich ist es maßgeblich zu verdanken, dass das Domstiftsgut Grabow mit seinen rund 50 Mitarbeitern durch diese Zeit gehalten werden konnte. Mit seinem Namen wird für immer auch die Marke „Grabowoll“ verbunden bleiben, eine unternehmerische Initiative, aus Schafwolle Wärmedämmstoff herzustellen. Das Domstift Brandenburg hat Klaus Steglich viel zu verdanken.

 

Für Klaus Steglich war die Landwirtschaft sein Leben. Nach seiner aktiven Zeit widmete er sich aber mit ebenso großem Engagement dem Ort Lünow, zeitweilig als Ortsbürgermeister, und vor allem der Dorfkirche Lünow. Er war aktiv und fleißig, interessiert und agil, treu und beständig. Ein freundlicher, tief in seinem christlichen Glauben verwurzelter Mann.

Am Morgen des 30. November 2022 starb Klaus Steglich friedlich in seinem geliebten Fischerhaus in Lünow, nur wenige Tage nach seinem 90. Geburtstag. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme gelten seiner Familie.

Dr. Cord-Georg Hasselmann, Kurator