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Kapiteltag 2017

Anders als in den vergangenen Jahren fand die Zusammenkunft des Domkapitels mit allen Einrichtungen des Domstifts und mit den mit ihm verbundenen Einrichtungen am 21. Oktober nicht auf dem Burghof statt, sondern bei einer dieser Einrichtung: Der Wohnstätte von Fliedner in Lünow. Nicht nur wurden wir auf das Herzlichste willkommen geheißen, sondern wir hatten auch ausführlich Gelegenheit, mit der Leitung, den Mitarbeitenden und einigen Bewohnern zu sprechen und vor Ort die gute Arbeit kennenzulernen, die dort seit bald 50 Jahren auf einem Grundstück des Domstifts geleistet wird – unter nicht einfachen Verhältnissen, mit großem Einsatz, hoch motiviert und den betreuten Menschen sehr zugewandt. Wir waren alle sehr beeindruckt. Vertieft haben wir uns sodann mit der Situation der Evangelischen Grundschule und dem Dommuseum befasst und anschließend auch mit allen anderen Einrichtungen, deren Vertreterinnen oder Vertreter anwesend waren.

Auf der internen Sitzung des Kapitels am Sonntag, den 22. Oktober wurden die Mitglieder der verschiedenen Beiräte des Domstifts bestellt, der Jahresabschluss 2017 festgestellt und das Budget für das Jahr 2018 genehmigt. Für alle unerwartet war der Sturm Xavier, der am 5. Oktober im Domstiftsforst gravierende Schäden hinterlassen hat, die uns noch Jahre beschäftigen und auch das wirtschaftliche Ergebnis des Domstifts sehr belasten werden. Wir haben über den Umbau der Kurie Burghof 11 zur Domherberge gesprochen und darüber, dass wir im Frühjahr mit der Sanierung des Bootshauses beginnen wollen und mittelfristig auch mit der der Ostklausur und der Spiegelburg; letzteres, sobald wir die Finanzierung sichergestellt haben. Der Aufenthalt unseres Künstlers am Dom, Ingo Mittelstaedt, nähert sich seinem Ende, zurzeit arbeitet er noch mit den Schülerinnen und Schülern der Kunstklasse des Domgymnasiums. Es handelte sich hierbei um eine Premiere, die für alle Beteiligten ein großer Erfolg war. Wir sind bestrebt, alle zwei Jahre eine Künstlerin oder einen Künstler für einen Aufenthalt am Dom zu gewinnen.

Das Kapitel befasste sich auch mit der Auslobung des Brandenburger Freiheitspreises 2018. Es geht um das Thema „Eigentum verpflichtet – Freiheit und Verantwortung im wirtschaftlichen Handeln“. Als Preisträger wird eine Person, eine Institution oder ein Unternehmen gesucht, die oder das in dem Spannungsfeld von wirtschaftlicher Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung vorbildlich handelt. Vorschläge können bis zum 1. März 2018 beim Rentamt, Burghof 10 oder auf der Website des Freiheitspreises eingereicht werden. Im nächsten Jahr wird es wieder viele schöne Konzerte sowie eine Ausstellung zum Lehniner Altar geben, der dann 500 Jahre alt sein wird. Im Mittelpunkt steht aber eine Vortragsreihe zur jüngeren Geschichte des Domstifts: Von 1810 bis 1948 in 12 Vorträgen, einer pro Monat, beginnend am 11. Januar 2018.

Der Gottesdienst zum Kapiteltag wurde natürlich wieder im Dom gefeiert, die Predigt hielt der Dechant, Prof. Dr. Wolfgang Huber. Wegen des plötzlichen Todes ihres Ehemannes wurde die Einführung unserer neuen Pfarrerin, Susanne Graap, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Wir alle trauern mit Pfn. Graap und ihren Kindern und freuen uns gleichzeitig sehr auf die Zusammenarbeit mit Pfn. Graap.

Im Gottesdienst wurde Herr Prof. Dr. Klaus Dierks verabschiedet. Er hatte sich bis zu seinem 85. Geburtstag 20 Jahre lang mit großer Sachkenntnis und unermüdlich für die vielen Bauvorhaben des Domstifts eingesetzt hat, zuerst als Baubeauftragter, dann als Domherr und schließlich als Ehrendomherr. Die Domherrin Frau Prof. Dr. Juliane Jacobi sowie die Domherren Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, Dr. Tessen von Heydebreck, Prof. Dr. Wolfgang Kuhla, Herr von der Marwitz sowie Dr. Manfred Stolpe sind von der Kirchenleitung für weitere zehn Jahren in ihren Ämter bestellt worden.

Der Kapiteltag klang wie stets mit einem gemütlichen Beisammensein in der Aula der Ritterakademie aus.

Dr. Cord-Georg Hasselmann

Domkurator