Domstiftsforstamt
Im Jahre 1319 übertrug Bischof Johann von Tucheim den Ort Seelensdorf samt umliegenden Waldbesitz dem Domstift zu Brandenburg an der Havel. Seitdem ist der Forst die unverzichtbare Lebensgrundlage des Domstifts – durch alle Zeitläufe hindurch. Holz aus dem Forst wurde verkauft und im Dom verbaut. Der Wald ist voller Geschichte und kann Geschichten erzählen. Lebensläufe vieler Menschen des Domstifts sind aufs Engste mit ihm verbunden. Mit einer Forstbetriebsfläche von 1935 Hektar ist das Domstiftsforstamt heute der älteste und größte kirchliche Waldbesitz der Mark Brandenburg.
Das Forstamt in Fakten und Zahlen
Standorte: Die forstlichen Standorte wurden durch das Brandenburger Stadium der Weichselkaltzeit geprägt. Talsande der unteren Havelniederung und Ausläufer der Nauener Platte, oft durch Binnendünen überweht, wechseln sich auf der Fläche ab. Die Nährstoffausstattung liegt überwiegend im armen bis ziemlich armen Bereich. Die Nähe zum Grundwasser bestimmt das Leistungsvermögen der Waldbestände.
Baumarten: Die Kiefer ist mit 80 Prozent Flächenanteil Hauptbaumart des Betriebes. Weitere Baumarten sind Douglasie und Lärche, sowie Eiche, Buche, Erle und Birke. Mehrstufigkeit und Mischung der Bestände bieten dem Besucher forstästhetisch sehenswerte Waldbilder.
Bewirtschaftung: Die Bewirtschaftung des Waldes erfolgt in Eigenregie. Seelensdorf ist bekannt durch seinen naturnahen Waldbau, z.B. das Seelensdorfer Verfahren zur natürlichen Verjüngung der Kiefer und die Pflege von Eichenhähersaaten. Die jagdliche Nutzung ist verpachtet, vorkommende Schalenwildarten sind Rot-, Dam-, Schwarz- und Rehwild.
Besonderheiten: Das Domstiftsforstamt betreibt in Seelensdorf ein eigenes Sägewerk (Einschnitt ca. 6.000 Fm pro Jahr) und auf dem Burghof am Dom eine moderne Hackschnitzelheizung (Kapazität 1 Megawatt). Eine weitere Besonderheit ist der Betrieb eines Waldfriedhofs zur christlichen Urnenbeisetzung im Revierteil Gapel.
Waldfriedhof Seelensdorf
Unser Waldfriedhof Seelensdorf schafft ein Angebot für Menschen, die eine Ruhestätte in einem Wald mit einem bewusst christlichen Charakter suchen. Das ca. 20 ha große lichte Waldstück ist mit rund 160-jährigen Traubeneichen bestanden, zwischen denen vereinzelte Birken und kleine Gruppen von Kiefern stehen. Bereits in vorgeschichtlicher Zeit wurde der Bestand als Friedhof genutzt. Im Umfeld des heutigen Waldfriedhofes befindet sich ein Gräberfeld aus der Zeit vom 8. Jahrhundert vor bis 4. Jahrhundert nach Christus.
Im Waldfriedhof werden grundsätzlich nur Urnen beigesetzt. Jedes Grab erhält an dem dazu gehörigen Baum ein Namensschild. Die Grabstätten liegen in einem Eichenwald, dessen natürlicher Charakter erhalten bleiben soll. Eine Grabpflege, Grabschmuck und Kerzen sind deshalb nicht erlaubt.
Der Waldfriedhof Seelensdorf liegt im Havelland rund 20 km nördlich der Stadt Brandenburg an der Havel.
Lernen Sie den Waldfriedhof kennen
In Begleitung unseres Försters haben Sie mittwochs die Möglichkeit, den Friedhof anzuschauen, Fragen zu stellen oder sich einen Baum als Begräbnisstätte auszuwählen. Alle Führungen sind kostenlos und unverbindlich.
Kontakt: Sabine Maly
Tel.: 03 38 34 / 5 02 14
(Bürozeiten Di-Do 8-14.30 Uhr)
Dokumente
Friedhofsordnung Waldfriedhof Seelensdorf
Friedhofsgebührenordnung
Entgelte für Grabstätten mit Bestattungsbaum
Kontakt
Domstiftsforstamt Seelensdorf
Seelensdorf Nr. 12
14798 Havelsee OT Seelensdorf
Friedrich Hinz | Domstiftsforstmeister
Tel: 03 38 34 / 5 02 14
Mobil: 0172 / 6 28 80 43
domstiftsforstamt@t-online.de
Sabine Maly | Verwaltung, Waldfriedhof
Tel: 03 38 34 / 5 02 14
Fax: 03 38 34 / 5 02 01
forstamt@dom-brandenburg.de