Geschichte

Die Geschichte von Ostklausur und Spiegelburg

Vermutlich im 12. Jahrhundert für den Prämonstratenserkonvent des Domkapitels errichtet, wurde im Jahre 1706 in den Klausurgebäuden die Ritterschule eröffnet. Die später Ritterakademie genannte Institution diente als Erziehungs- und Ausbildungsstätte für Söhne des märkischen Adels, in der diese auf Tätigkeiten im preußischen Staatsdienst vorbereitet wurden. Ab 1845 stand sie auch bürgerlichen Schülern offen. 1937 wurde die Schule, zuletzt ein humanistisches Gymnasium, geschlossen.

Der Ostflügel wurde im Zuge der Restaurierung der Klausurgebäude in den Jahren 1971-1974 neu fundamentiert. In seinem Erdgeschoss befindet sich seit 1979 das Dommuseum, welches im Jahr 1985 um Räume im Obergeschoss erweitert wurde.

Die „Spiegelburg“ ist die nördliche Fortsetzung der Ostklausur. Der Ursprung ihres Namens ist unbekannt. Möglicherweise handelte es sich ursprünglich um den eigentlichen Bischofssitz, bevor die Dominsel dem Kapitel überlassen wurde. Später diente der Trakt für Wirtschaftszwecke.

Baugeschichtliche Bedeutung

Neben ihrer historischen Bedeutung als Sitz des Domkapitels und später auch der Ritterakademie sind die Klausurgebäude durch ihre zahlreichen, verschiedene mittelalterliche Bauperioden belegenden Innenräume wichtig. Besonders im Ostflügel entfaltet sich vielfältige Bauplastik von teilweise außerordentlicher Qualität. Die umfangreiche Kelleranlage steht in der Stadt Brandenburg einzig da.

(Quelle: Marcus Cante, Stadt Brandenburg an der Havel, Teil 1, Dominsel-Altstadt-Neustadt, Worms, 1994)