Domstiftsforstamt
Im Jahre 1319 übertrug der damalige Bischof den Ort Seelensdorf samt umliegenden Waldbesitz dem Domstift zu Brandenburg an der Havel. Mit einer Forstbetriebsfläche von 1935 Hektar ist das Domstiftsforstamt heute der älteste und größte kirchliche Waldbesitz der Mark Brandenburg.
2019 feierten wir am Brandenburger Dom und im Wald das 700-jährige Jubiläum des Seelensdorfer Domstiftsforsts u. a. mit einer Ausstellung, einem Gottesdienst im Grünen, mit Konzerten und einer großen Trophäenschau.
Seitdem Bischof Johann von Tucheim 1319 die Gemarkung Seelensdorf erwarb, ist dieser Forst die unverzichtbare Lebensgrundlage des Domstifts – durch alle Zeitläufte hindurch. Holz aus dem Forst wurde verkauft und in den Dom verbaut. Der Wald ist voller Geschichte und kann Geschichten erzählen. Lebensläufe vieler Menschen des Domstifts sind aufs Engste mit ihm verbunden. Sie sind schon jetzt herzlich eingeladen.
Das Forstamt in Fakten und Zahlen
Standorte: Die forstlichen Standorte wurden durch das Brandenburger Stadium der Weichselkaltzeit geprägt. Talsande der unteren Havelniederung und Ausläufer der Nauener Platte, oft durch Binnendünen überweht, wechseln sich auf der Fläche ab. Die Nährstoffausstattung liegt überwiegend im armen bis ziemlich armen Bereich. Die Nähe zum Grundwasser bestimmt das Leistungsvermögen der Waldbestände.
Baumarten: Die Kiefer ist mit 80 Prozent Flächenanteil Hauptbaumart des Betriebes. Weitere Baumarten sind Douglasie und Lärche, sowie Eiche, Buche, Erle und Birke. Mehrstufigkeit und Mischung der Bestände bieten dem Besucher forstästhetisch sehenswerte Waldbilder.
Holzvorrat: Der Gesamtvorrat an Holz beträgt ca. 500.000 Festmeter bei einem Durchschnittsalter der Waldbestände von 70 Jahren. Jährlich werden 6.000 bis 8.000 Festmeter Rohholz nachhaltig genutzt.
Bewirtschaftung: Die Bewirtschaftung des Waldes erfolgt in Eigenregie. Seelensdorf ist bekannt durch seinen naturnahen Waldbau, z.B. das Seelensdorfer Verfahren zur natürlichen Verjüngung der Kiefer und die Pflege von Eichenhähersaaten. Die jagdliche Nutzung ist verpachtet, vorkommende Schalenwildarten sind Rot-, Dam-, Schwarz- und Rehwild.
Besonderheiten: Das Domstiftsforstamt betreibt in Seelensdorf ein eigenes Sägewerk (Einschnitt ca. 10.000 Fm pro Jahr) und auf dem Burghof am Dom eine moderne Hackschnitzelheizung (Kapazität 1 Megawatt). Eine weitere Besonderheit ist der Betrieb eines Waldfriedhofs zur christlichen Urnenbeisetzung im Revierteil Gapel.
Ökonomisches Herz: Seelensdorf lebt vom Wald
Märkische Allgemeine Zeitung 20.07.2016
Ihr Ansprechpartner
Domstiftsforstmeister Friedrich Hinz
Domstiftsforstamt Seelensdorf
Seelensdorf Nr. 12
14798 Havelsee/OT Seelensdorf
T: 03 38 34/5 02 14
F: 03 38 34/5 02 01
Mobil: 0172 6288043
domstiftsforstamt@t-online.deEin Neuer in Seelensdorf!
Braunbär „Bruno 700“ steht seit Anfang dieser Woche am Ortseingang von Seelensdorf zur Begrüßung aller diesjährigen Jubiläumsgäste.
Geschnitzt wurde er von unserem Mitarbeiter Ernst Kaiser aus einer mächtigen Windwurfeiche. Braunbären gab es in Seelensdorf nachweislich bis ins 15. Jahrhundert. Alte überlieferte Forstortsnamen, wie „Bärwinkel“ und „Bärendickte“, weisen auf dieses Vorkommen hin.


Waldfriedhof Seelensdorf
Der Waldfriedhof Seelensdorf ist ein Ort, an dem in christlicher Verantwortung Tote zur letzten Ruhe gebettet werden.Zunehmend suchen mehr Menschen die Ursprünglichkeit eines Waldfriedhofs für ihre letzte Ruhestätte. Die Lage in einem unberührtem Wald und die Möglichkeit der langfristigen Sicherung der eigenen Grabstätte sorgen dafür, dass Waldfriedhöfe auf immer mehr Interesse stoßen.
Der Waldfriedhof Seelensdorf schafft ein Angebot für Menschen, die eine Ruhestätte in einem Wald mit einem bewussten christlichen Charakter suchen. Das ca. 20 ha große lichte Waldstück ist mit ca. 160jährigen Traubeneichen bestanden, zwischen denen vereinzelte Birken und kleine Gruppen von Kiefern stehen. Im Waldfriedhof werden grundsätzlich nur Urnen beigesetzt. Da Seelensdorf ein christlicher Friedhof ist, wird für jedes Grab an dem dazu gehörigen Baum ein Namensschild angebracht. Die Grabstätten liegen in einem Eichenwald, dessen natürlicher Charakter erhalten bleiben soll. Eine Grabpflege, Grabschmuck und Kerzen sind deshalb im Waldfriedhof Seelensdorf nicht nötig und auch nicht erlaubt.
Der Waldfriedhof Seelensdorf liegt im Havelland rund 20 km nördlich der Stadt Brandenburg a. d. Havel.
Weitere Informationen: www.waldfriedhof-seelensdorf.de